Wir müssen mal über Handball reden. Über Frauenhandball. Ja genau. Da geht in gut drei Wochen die WM los. Wo findet die statt? Ach ja, in Deutschland und den Niederlande. Und keiner bekommt es mit.
Der DHB hat Anfang des Jahres die Kampagne #handsupformore gestartet. Auf der Webseite dazu steht folgendes:
„Hands up for more“ ist eine Bewegung für die nachhaltige Entwicklung des Frauenhandballs in Deutschland. Der Deutsche Handballbund e.V. (DHB) setzt damit ein starkes Zeichen.
Wir möchten mehr Mädchen und Frauen für den Handball begeistern – auf allen Ebenen, die Basis stärken und neue Impulse setzen. Das wollen wir in den Vereinen und den Verbänden, in den Strukturen unserer Sportart und in der öffentlichen Wahrnehmung erreichen.
Schön, aber für was? Der DHB als größter Handballverband der Welt bekommt es nicht mal hin, das die Spiele der eigenen Mannschaft im Free-TV gezeigt werden. Nein, die Spiele laufen noch nicht mal bei der unter Handballern mittlerweile etablierten und verbreiteten Plattform DYN, sondern im Ruckel-TV sportdeutschland.tv sporteurope.tv und zwar als Pay-TV. Ab dem Vierteflinale sollen dann (bei deutscher Beteiligung) ARD/ZDF dazu kommen. Ja, ARD/ZDF haben ein umfangreiches Rechtepaket für die Nachberichterstattung erworben. Das ist angeblich tatsächlich wichtig für die Reichweite, aber doch weit weg von „more“.
Ein Nebenaspekt ist für mich diese Trikotgeschichte. Im Rahmen der Kampagne für den Frauen-Handball wurde ein eigenes Trikot entwickelt. Dieses Trikot hat in der Handballwelt großen Anklang gefunden. Und was ist pünktlich zum Turnierstart? Es gibt ein neues weißes und schwarzes DHB-Trikot mit Deutschlandfahne im Kragen, das aussieht wir vom LIDL-Krabbeltisch. Das tolle, extra für die Kampagne gelaunchte Trikot gibt es nicht zu kaufen. Die Frauen spielen in den langweiligen Trikots. #trikotforwhat?
Da wird ein Jahrzehnt des Handball ausgerufen und das wird verpuffen, weil der Verband eben der Verband ist. Schade, aber so wird der Handball immer kleiner. Ich freue mich sehr, wenn es anders wird.
Beitragsbild © Jolina Born/DHB



























